Bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg am 26. Mai dürfen junge Menschen ab 16 Jahre wählen. Dennoch fehlt es Jugendlichen häufig an entsprechenden Möglichkeiten, sich über die Wahl, die Kandidierenden und ihre eigene Kommune zu informieren. Unser Erstwählenden-Forum setzt genau hier an. Er soll jungen Menschen helfen, ihre eigene Kommune als politischen Raum wahrzunehmen und sich in ihrer politischen Lebenswirklichkeit orientieren zu können.

Daher stand auch das Erstwählenden-Forum unter dem Motto ‚animieren, befähigen und begeistern‘.

Die Teilnehmerin Enya Schüssler (15) berichtet:
Am Mittwoch habe ich am Erstwählenden-Forum des Stadtjugendrings Heidelberg teilgenommen. Das Programm war sehr informativ und gut gestaltet. Zu Beginn saßen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im Halbkreis und haben den zwei jungen Moderatoren, die selbst noch Schüler sind, aus Freiburg zugehört. Nach einer Begrüßung des Geschäftsführers Steffen Wörner stellten sie sich kurz vor und erklärten uns danach den heutigen Ablauf.

Zuerst wurden wir gebeten aufzustehen, um bei einem Fragespiel mitzumachen. Die Schülerin erklärte uns die Regel: es gibt die Wand- und die Fensterseite. Der Zwischenraum dieser Seiten ist eine Skala.  In der ersten Frage hieß es: „Wie weit war Euer Weg bis hierher?“ Die Fensterseite galt bei dieser Frage als nah z.B. 1-2 Minuten von hier entfernt. Die Wand hingegen bedeutete weiter weg z.B. 30-60 Minuten oder mehr. Im Zwischenraum war alles zwischen drin. Bei dieser Frage war es recht ausgeglichen. Ich stand mit ein paar anderen an der Fensterseite, da ich allerhöchstens 10 Minuten vom Haus am Harbigweg entfernt wohne. Ab Frage zwei war es schon nicht mehr ausgeglichen. Es ging darum, ob sich die Teilnehmenden im Politischen Bereich engagieren. Zwei Schüler standen rechts an der Wandseite (engagieren sich viel) und der Rest von uns, inklusive mir, stand links am Fester (engagieren sich wenig bis gar nicht). In der dritten und letzten Frage handelte es sich um Gemeinderäte. Wer kennt welche und wie viele? Die zwei von eben standen nun links (kenne mehr als fünf) und wir rechts (kenne niemanden).

Jetzt da das Spiel vorbei war, durften wir uns wieder setzen und machten mit dem nächsten Punkt weiter. Die Referenten zeigten uns Bilder, über die wir uns in einer Murmelrunde austauschen sollten. Nach der Murmelrunde wurden Assoziationen auf eine Tafel geschrieben und wir haben darüber diskutiert. Danach sollten wir uns in Gruppen aufteilen und uns jeweils mit einem an der Tafel geschriebenen Thema auseinandersetzen. Ich war mit fünf anderen in der Gruppe „Jugendliche“.

Wir sollten dann auf ein Plakat aufschreiben, was uns an Orten für Leuten in unserem Alter fehlt. Wir schrieben z.B. überdachte Sitzmöglichkeiten auf: dort könnten Jugendliche mit Freunden entspannen, auch wenn es regnet. Dann haben wir noch aufgeschrieben, dass uns Orte wie zum Beispiel ein Park für Jugendliche fehlen und noch ein paar weitere Vorschläge. Die zweite Frage war, was ist uns am Wichtigsten? Bei dieser Frage haben wir dann Unterpunkte erstellt.

Und bei der letzten Frage sollten wir herausfinden, was wir dafür tun können, um es möglich zu machen. Dabei schrieben wir auf, dass man sich an den Gemeinderat wenden kann, da sie dazu verpflichtet sind sich mit unseren Wünschen auseinanderzusetzen.

Als wir damit fertig waren, hatten wir 20 Minuten Pause. Nach der Pause sollte jede Gruppe ihr Plakat präsentieren. Als alle Gruppen präsentiert hatten, wurden uns zwei Arbeitsblätter ausgeteilt, die wir in Einzelarbeit ausfüllen sollten. In diesen Arbeitsblättern handelte es sich einerseits um Verantwortung und andererseits um Gemeinderatswahlen, wie das geht und wie viele Stimmen man hat usw. Nachdem wir es besprochen hatten, wurde noch ein leeres Blatt ausgeteilt, worauf wir ein Feedback schreiben konnten, z.B. wie wir es fanden, was die Referenten gut oder eventuell nicht so gut gemacht haben.

Mir hat dieses Programm sehr gut gefallen, da die jungen Moderatoren es super gut vorgestellt haben und mir die Infos zum Wählen nähergebracht haben.