Elf Tage lang haben junge Japaner Zeit, sich an die verkehrten Ampeln zu gewöhnen – auf dem Jugendaustausch Kumamoto-Heidelberg.

Obwohl der lange Flug und der Ausflug zum Kletterwald Viernheim noch an den Kräften zerren, kann niemand die Finger vom Volleyball lassen. Kein Wunder, schließlich ist auch eine japanische Sportgruppe mit unter der Austauschgruppe aus Kumamoto. Fabio, 14, und sein japanischer Gastbruder Kento, 16, klatschen ab: Der Ball hat gesessen.

 

 

Fabio (14) und Kento (16)

Wenn Kento etwas nicht versteht, greift Fabio einfach zu Papier, denn Englisch lesen kann Kento ganz gut. Ein bisschen Deutsch kann Kento inzwischen auch: “Ich bin sechzehn”, sagt er klar und deutlich und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Fabio trägt das Japan T-Shirt, das Kento ihm mitgebracht hat. Fächer für seine Gastfamilie hatte Kento auch mit im Gepäck. Sie kommen wie gerufen bei dem Wetter.

 

 

Die deutsche und japanische Gruppe hat sich vor dem Austausch gemeinsam in Skype getroffen für ein erstes Kennenlernen. “Schon da waren die Japaner alles andere als schüchtern – entgegen gängiger Klischees”, meint die Studentin Yoshiko Döring, die beim Übersetzen hilft. Hier in Deutschland gibt es für die japanischen Jugendliche viel zu entdecken – das fängt an mit der Fahrt vom Flughafen über die schnelle Autobahn. Manches was in Japan so selbstverständlich schien, wird in Deutschland auf den Kopf gestellt: Die Ampeln sind hochkant, anstatt wie in Japan quer und zeigen lustige Männchen.