Ein Erfahrungsbericht von Lynn Hochgeschwender:

Am 27. Juli 2019 bin ich mit dem Stadtjugendring und einer Gruppe von Teenagern nach Japan gereist. Japan ist von Frankfurt über 9.000 km entfernt. Das heißt der Flug geht ziemlich lang. Das lange Fliegen hat sich aber gelohnt! Untergekommen sind wir bei unseren japanischen Gästen, die wir im Sommer 2018 in Heidelberg schon kennenlernen durften. Zu Trinken und zu Essen gab es reichlich nach dem herzlichen Empfang, so dass wir uns nach dem Flug gut erholen konnten. Die erste Nacht bei meiner Gastfamilie war super. Ich habe zwar nur drei Stunden geschlafen da ich noch die deutsche Zeit gewohnt war, aber ich war dennoch topfit.

Wir haben mit der deutsch-japanischen Gruppe das Kumamoto Castel besucht. Leider hat 2016 ein schweres Erdbeben Kumamoto und so auch das Schloss schwer getroffen. Viele Teile des Schlosses wurden zerstört. Der Wiederaufbau hat sich gelohnt. Es ist ein wahres Spektakel die japanische Bauweise zu bewundern. Einen echten Shinto-Schrein durften wir auch besuchen. Unsere japanischen Freunde zeigten uns dort wie man betet. Im Anschluss besuchten wir noch einen typisch japanischen Garten.

In den folgenden Tagen besuchten wir ein Museum und durften während einer Filmvorführung den japanischen Himmel bei Nacht kennen lernen. Japaner feiern am 07. August ein Fest das sich Tanabata nennt. An dem Tag schreibt man auf einen Zettel was man sich sehnlichst wünscht und hängt ihn an einen Bambusstock. An dieser Zeremonie durften wir uns ebenso beteiligen. Nach einem Besuch in einem typisch japanischen Shopping Zentrum besuchten wir einen Workshop in dem die Mädchen geschmückte Stoffbälle und die Jungs japanische Kreisel bauten.

Bei unserem Besuch einer japanischen Schule durften wir bei verschiedenen Workshops die japanische Kultur kennen lernen. Am besten fand ich den Kalligraphie Workshop. Natürlich in japanischer Schrift. Sogar unsere eigenen Süßigkeiten durften wir kreieren. Das Treffen mit dem Bürgermeister von Kumamoto war für mich sehr aufregend, da ich vor unseren Gastgebern eine Ansprache halten durfte.

Wir unternahmen eine lange Busfahrt zum Berg Aso an einem wirklich sehr heißen und schwülen Tag und genossen die tolle Landschaft und die herrliche Aussicht. Aber zum Glück hatte unser Bus eine Klimaanlage. Mein persönliches Highlight des Austauschs war die Tour mit dem Boot in der Nähe von Amakusa aufs Meer hinaus um Delfine zu beobachten. Wir hatten das Glück einer riesigen Gruppe von Delfinen zu begegnen. Auch kleine Babydelfine bekamen wir zu Gesicht. In einem kleinen Dorf lernten wir dann noch die frühere Geschichte von Japan kennen.

Trotz der vielen Aktivitäten hatten wir noch genug Zeit mit unseren Gastfamilien zu entspannen und das japanische Familienleben kennen zu lernen. Sonntagnachmittag hieß es dann offiziell Abschied zu nehmen, da Montag unser letzter Tag mit der deutsch-japanischen Gruppe anstand. In Yamaga sahen wir uns in einem traditionellen Theater ein kleines Stück an, welches sehr beeindruckend war.

Der Abschied fiel uns allen sehr schwer. Doch ein Taifun bescherte uns noch ein paar zusätzliche Stunden mit unseren japanischen Freunden. Der Rückflug musste um einen Tag verschoben werden.

Mein Fazit ist, dass ich diese unglaubliche Reise niemals vergessen werde. Die Ausflüge waren super geplant und immer spannend. Manchmal war es schon etwas stressig, aber die kuriosen Getränke und das Essen gaben einem viel Kraft. Ich hatte vorab erwartet, dass mir in Japan vieles nicht schmecken würde, aber wie sich herausstellte fand ich wirklich alles sehr lecker. Zudem war die Gastfamilie super freundlich, so dass der Aufenthalt mir für immer in Erinnerung bleiben wird.