Nach mehr als einem Jahr Pandemie braucht es eine Perspektive für Kinder und Jugendliche die Politik muss jetzt eine Gesamtstrategie für sie entwickeln!

Sie muss dabei die sozialen Folgen gerade für junge Menschen ganzheitlich berücksichtigen. Kinder- und Jugendliche dürfen in der Öffnungsdiskussion nicht baden gehen!

Wir setzen uns dafür ein Sommerfreizeiten möglich zu machen und Freiräume für Kinder- und Jugendliche zu schaffen! ⛺

 

1. Freiräume für junge Menschen – jetzt!

Kinder und Jugendliche brauchen jetzt eine Perspektive. Es braucht sofort wieder soziale Lernräume, um Kindern und Jugendlichen diese positive Perspektive zu geben. Gerade psychisch belastenden Langzeitwirkungen kann damit entgegengewirkt werden.
Wir fordern daher die Ermöglichung von Angeboten für alle Kinder und Jugendliche. Alltags- wie Ferienangebote in festen Gruppen müssen wieder gestattet sein. Zeltlager, Waldheime, Stadtranderholungen – organisierte Ferienangebote in fester Gruppe mit und ohne Übernachtung stellen zudem kein erhöhtes Risiko dar.
Für die Sommerferien brauchen wir zeitnah einen Planungsrahmen, der eine Voreinstellung auf mögliche Gruppengrößen und Angebotsformen ermöglicht. Besonders ehrenamtlich getragene Angebote benötigen mindestens sechs Wochen Vorbereitungszeit.
Nicht nur für die Teilnehmer*innen, auch für die ehrenamtlich strukturierten Teams brauchen wir hierbei eine Abkehr von den landkreisbezogenen Inzidenzmaßstäben. Die bestehenden Entwicklungschancen und -ungleichheiten junger Menschen dürfen nicht noch stärker vom eigenen Wohnort und dessen Begebenheiten abhängig werden.
Vertrauen Sie auf die Eigenverantwortung und das Handeln vor Ort. Die Jugendverbände werden hygiene- und infektionsschutzkonforme Angebote schaffen und müssen nicht grundlegend untersagt bleiben. Dabei kommt regelmäßigen Testungen eine zentrale Rolle zu. Unter Vornahme regelmäßiger Testungen ist, analog zu Schule und Kita, Kinder- und Jugendarbeit möglich.
Bei allen Schritten im weiteren Verlauf der Pandemie dringen wir auf eine Gleichwertigkeit und einen Gleichlauf von schulischer und außerschulischer Bildung, wie es das Jugendbildungsgesetz für Baden-Württemberg festlegt. Das Verhältnis der formalen und non-formalen Bildung darf nicht noch weiter ins Ungleichgewicht geraten.

2. Atempause für die Jugend – Ferien müssen Ferien bleiben

Gerade die Sommerferien dürfen nicht für den Unterricht herangezogen werden. Sie müssen schulfrei gehalten werden, um nicht noch mehr (Leistungs-)Druck trotz unmöglicher Rahmenbedingungen auf junge Menschen aufzubauen. Junge Menschen beklagen sich zunehmend, dass die Leistungsgesellschaft die digitalen Räume dominiert.
Ferien dürfen daher nicht durch Nachhilfe- und Unterrichtsangebote weiter verschult werden. Junge Menschen brauchen nicht nur durchökonomisierte Räume. Jedwede Gedankenspiele zur Verkürzung der Ferien, allen voran der Sommerferien, lehnen wir im Interesse eines gelingenden Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen ab!
Ferien sind vielmehr Räume außerschulischer Bildungsprozesse und gerade auch in Zeiten des Fernunterrichts wertvolle Zeit für junge Menschen Neues zu erfahren und über sich hinauszuwachsen. Sie brauchen auch Zeiten der Erholung und die Möglichkeit sich anders auszuprobieren. Dazu zählen insbesondere Ferien- und Freizeitangebote der Kinder- und Jugendverbände.

3. Kinder und Jugendliche als eigenständige und besonders betroffene Gruppe wahrnehmen

Kinder und Jugendliche zählen bei einer ganzheitlichen Betrachtung zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen. Vor dem Hintergrund der immer stärkeren Durchimpfung der älteren Bevölkerung ist die in Studien wie COPSY nachgewiesene gesundheitliche Gefahr für Kinder und Jugendliche noch höher zu bewerten.
Junge Menschen sind mehr als ein „Betreuungsproblem“ und sie sind mehr als nur Schüler*innen. Sie benötigen neben den Angeboten der schulischen Bildung vor allem informelle und non-formale, regelmäßige Angebote im Freizeitbereich der Kinder- und Jugendarbeit.