Ende Juli hatten wir die Gelegenheit, die „Young Verified Leaders“ (YVL) Ausbildung der Solijugend zu besuchen. Dieses Projekt wird vom Auswärtigen Amt gefördert, dauert 18 Monate und hat mehr 20 Teilnehmer:innen aus Deutschland, Tunesien und Algerien, die sowohl online als auch offline am Programm teilnehmen. Koordiniert und inhaltlich konzipiert wird es von Adeline Haaby von der Solijugend (Deutschland) zusammen mit dem ADEEJ und ALEJ (Algerien) und We Love Sousse (Tunesien). Die Solidaritätsjugend Deutschlands organisiert zwar seit 58 Jahren internationale Jugendbegegnungen,aber diese internationale Juleica (Jugendleitercard) ist das erste Programm in diesem Format. Der Fokus des Projekts ist die Internationalität und genau das sieht Projektleiterin Adeline Haaby als Besonderheit – hier gibt es die Möglichkeit durch Interkulturalität neue Menschen kennenzulernen.

Der Auftakt im Dezember 2020 war ein online Workshop zum Thema „Leadership and Interculturality“ Seither haben die Jugendlichen an mehrere Online-Workshops zu den folgenden Themen teilgenommen: „Women and Leadership“, „Conflict Management and Leadership“, „Medien: Einfluss und Auswirkungen auf die Gesellschaft“, „Racism through a youth lens“.         

Im Dezember 2021 kam dann der Fachkräfteaustausch in Tunesien zustande. Ziel war es, die kommenden Workshops zu planen, die internationalen Jugendbegegnungen vorzubereiten und sich über die Methoden der Kinder- und Jugendarbeit auszutauschen, und nicht zuletzt, sich endlich auch persönlich kennenzulernen.

Ende Juli 2022 war es dann so weit. Die Gruppe traf sich in der Jugendherberge Heidelberg, wo wir sie Besuchen durften. 
Die Ausbildung wurde von zwei Trainer:innen, Klaas Opitz und Juliane Uhlig durchgeführt, die schon öfter Juleica-Ausblidung geführt haben, aber zum ersten Mal auf Englisch. Zusätzlich gab es für die Jugendlichen eine Sprachunterstützung, denn die Sprache im gesamten Programm ist Englisch. Die zwei Trainer:innen behandelten die klassischen Themen der Juleica, von „Rechte und Pflichten von Jugendleiter:innen“, „Lebenswelten von Heranwachsenden“, „Psychologische Entwicklung“ bis zum „Gender-Sensibilität“ und „Selbstbild: Motivationen, Stärken, Potenziale und Haltung“. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass die Trainer:innen sich stetig bemühten den Inhalt des Programms an die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer:innen anzupassen.

Adeline Haaby verweist hier auf die Schwierigkeiten, die mit diesem Projekt einhergehen. Denn in den unterschiedlichen Ländern gibt es verschiedene Regeln für die Jugendarbeit. Zudem gibt es in Tunesien und Algerien noch keine einheitlichen Standards für eine Jugendleiterschulung. Die Grundsteine für eine Standardisierung wurden durch das Projekt gelegt. Adeline hofft, diese Herausforderung nach der erhofften Anschlussförderung angehen zu können.

Nach den Tagen in Heidelberg ging es direkt weiter nach Giengen an der Brenz im Osten Baden-Württembergs, wo die 58. Jugendbegegnungen vom 30. Juli bis zum 7. August stattgefunden haben. Danach sind die algerische und tunesische Teilnehmer:innen wieder nach Hause geflogen.

Als letzte Maßnahme des Programms werden sich die deutschen, algerischen und tunesischen Delegationen in Algier (in Algerien) im Dezember 2022 treffen.

Mehr Informationen zum Programm sind auf der „Young Verified Leaders“-Website zu finden: https://youngverifiedleaders.org/en/