5 Tage lang in den Ernst des Lebens tauchen. 5 Tage sehen, was nach der Schule wartet.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und die Teilnehmer von “FerienOnJob. 5 Tage – 5 Branchen”

Zwischen Krawattenträgern, schicken Leuten im Holiday Inn, Kauffrauen und –männern bei Niebel, in den verschiedenen Betriebsbereichen von Henkel und im Krankenhaus Salem: Dort und in anderen Betrieben wartete Berufsluft auf die Jugendlichen. So viele neue Eindrücke wollen erst mal verarbeitet werden, zum Beispiel bei dem Grillfest am letzten Tag der Projektwoche „FerienOnJob. 5 Tage- 5 Branchen“. Die Zutaten vom Grill bis zur Wurst haben die Schüler und Schülerinnen bei Bäcker, Metzger und Co selbst hergestellt. Heute präsentieren sie ihre Kuchen, beißen in ihre selbstgemachten Würste und erzählen  dabei von  ihren Berufswünschen.

 

 

 

Franziska, 14

 

“Ich habe in der Woche für mich zwei interessante Berufe kennengelernt: Ich kann mir gut vorstellen, später mal als Krankenschwester zu arbeiten, weil ich gern mit Menschen zu tun habe, oder als Bäckerfachverkäuferin, weil ich selbst viel und gern backe zuhause. Beim Café Frisch habe ich mit ein paar anderen aus dem Projekt die Brötchen und Brezeln für das Grillfest gebacken. Am Anfang war es schwer die Brezeln zu formen, am Ende ging es ganz gut. Es ist cool, jetzt die fertigen Produkte zu sehen. Falls ich später tatsächlich eine Ausbildung beim Bäcker machen werde, würde ich die ganz gern auch  beim Café Frisch machen. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich jeden Tag so früh oder noch früher aufstehen will wie heute. Heute Morgen haben wir um sechs Uhr angefangen. Die Woche hat mir viel Spaß gemacht, es war auch cool mit den anderen Leuten aus der Gruppe.”

 

 

 

 

 

Stefan, 15

 

“Ganz früher wollte ich Feuerwehrmann werden, aber ernsthaft mache ich mir seit der siebten Klasse Gedanken darüber, welchen Beruf ich mal machen will. Nach der Woche weiß ich, welchen Berufe ich für mich streichen würde: Krankenpfleger. Ich helfe anderen zwar gerne, aber jeden Tag möchte ich nicht im Krankenhaus sein. Außerdem helfe ich den Leute lieber auf eine andere Art, nicht unbedingt medizinisch. Ich habe in der Woche aber auch einen Beruf kennengelernt, der mir gut gefallen hat: Bei Henkel haben wir mehr über die Arbeit als Industriekaufmann gelernt. Ich stelle es mir spannend vor, Produkte auszusuchen und Einnahmen und Ausgaben zu kontrollieren. Heute war ich beim Metallbau Menges-König mit einem Teil der Gruppe, wo wir den Grill zusammengesetzt haben. Jeden Tag arbeiten zu gehen, stelle ich mir anstrengend vor und weiß es deshalb umso mehr zu schätzen, noch in der Schule zu sein.”

 

 

 

 

Felix, 13

 

“Früher wollte ich Schreiner werden, jetzt lieber Fließenleger. Über den Beruf hab ich in einem Heft über Ausbildungen gelesen, das uns in der Projektwoche ausgeteilt wurde. Fließenleger müssen Mathe könne, um die Flächen und Volumen von den Fließen zu lernen. Ich bin gut in Mathe und finde das schön. Von den Berufen, die wir vor Ort gesehen haben, fand ich bei Henkel Maschinen- und Anlagenführer gut. Wir haben in der Woche auch gesehen, was ein Feuerwehrmann macht. Das will ich aber nicht werden. Es ist ziemlich anstrengend, wenn man zum Beispiel einen 80 kg schweren Mann retten muss. Ich hab in der Woche auch etwas übers Bewerben gelernt: Man braucht eine seriöse E-Mail Adresse, die man in der Bewerbung angeben kann und das wichtigste Dokument bei der Bewerbung ist das Zeugnis. Für das Grillfest heute habe ich bei Werz geholfen, die Würstchen zu machen. Da funktioniert vieles über Maschinen. Die Würstchen habe ich zwar noch nicht probiert, aber das kommt jetzt!”Meine Mama, Berufe kennenlernen

 

 

 

 

Jennifer, 12

 

“Meine Mama hat von dem Projekt in der Zeitung gelesen und es mir vorgeschlagen. Ich fand das eine gute Idee, um zu sehen, was mir später gefallen könnte. Die Arbeit in der Konditorei Café Schafheutle heute fand ich am besten. Wir haben Pfirsichkuchen, Plätzchen und Pralinen gemacht. Die Pralinen haben wir in ein Schokobad getaucht und mussten dafür Gummihandschuhe tragen. Wir durften auch alles probieren, außer die Pralinen, in denen Champagner war. Ich könnte mir vorstellen, später in einer Konditorei zu arbeiten, möchte mir aber noch alles offen halten und mich noch weiter umschauen. Was ich auf keinen Fall mal machen möchte, ist Maschinen- und Anlagenführer, das interessiert mich einfach nicht. Ich habe mir das Arbeitsleben ungefähr so vorgestellt, wie ich es die Woche erlebt habe.”

 

 

 

 

Rundfunkbeitrag von SWR4:

[audio:https://www.sjr-heidelberg.de/wp-content/uploads/2012/08/2012-ferienonjob.mp3]

 

FerienOnJob ist ein Kooperationsprojekt folgender Akteure des ‚Bündnis für Familie Heidelberg’:

Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Heidelberg, Heidelberger Dienste gGmbH und Stadtjugendring Heidelberg e.V.