Eröffnungsfeier der interaktiven Ausstellung zur Prävention sexueller Übergriffe

Vom 4. – 27.10.2016 ist die interaktive Ausstellung „Echt krass! Wo hört der Spaß auf?“ beim Stadtjugendring Heidelberg im Harbigweg 5 zu erleben. Sie wurde vom PETZE-Institut für Gewaltprävention aus Kiel entwickelt, um Mädchen und Jungen ab 14 Jahren die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema „sexuelle Übergriffe und Grenzverletzungen“ in einem altersgerechten Rahmen auseinanderzusetzen und sich im Falle eines Falles schützen zu können bzw. zu wissen, wie man fachlich-kompetente Hilfen zu bekommen kann.

Bei der feierlichen  Ausstellungseröffnung erinnerte Steffen Wörner, Geschäftsführer des Stadtjugendrings Heidelberg e.V. daran, wie vor zwei Jahren die gemeinschaftliche Idee heranreifte, mehr zum Thema „Prävention sexueller Übergriffe“ zu tun und dies nun u.a. mit der neuen Projektstelle „Kein Missbrauch“ gemeinsam umgesetzt wurde. Er dankte besonders den Kooperationspartnern fairmann (gewaltfrei leben lernen), dem Kinderschutz-Zentrum und dem Frauen-Notruf Heidelberg e.V. für die engagierte und professionelle Unterstützung.

Stadträtin Dr. Monika Gonser ging in ihrem Grußwort im Namen der Stadt Heidelberg und des Oberbürgermeisters Prof. Dr. Eckart Würzner als Schirmherr der Ausstellung auf die sehr vielfältigen Aspekte sexueller Gewalt ein. Sie betonte auch, wie eine solche Ausstellung die praktische und inhaltliche Arbeit vor Ort zukünftig weiter konkret unterstützen könne.

Renate Kraus vom Frauen-Notruf e.V. und Meinolf Hartmann von fairmann stellten in ihrer gemeinsamen Rede die Bedeutung des geschlechtsspezifischen Umgangs mit Sexualität heraus und wiesen auf die Gefahren in der sexuellen Entwicklung hin, wenn durch Missbrauch oder Grenzverletzungen Gefühle in Unordnung gerieten. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hätten 13-19% aller Mädchen im Alter von 14-17 Jahren bereits Erfahrungen mit sexuellen Grenzverletzungen machen müssen. Dazu kämen 3% aller männlichen Jugendlichen – wobei hier die Dunkelziffer weit höher liege.

Philipp Reifenscheid, Leiter der Projektstelle „Kein Missbrauch“ beim Stadtjugendring lud die Gäste danach zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein.

„Echt krass! Wo hört der Spaß auf?“ ist bis 27. Oktober montags bis freitags geöffnet. Gruppen können sich jetzt online anmelden. Der Besuch wird durch eine geschulte Fachkraft begleitet und kostet 2€ pro Jugendlichem/r. Für Betreuer/innen gibt es kostenlose Schulungen, um den Besuch der Ausstellung optimal nutzen zu können. Mehr Infos.

Text/Bilder: jb