Tanzworkshop des Jugendtreff Kirchheims in Kooperation mit dem Stadtjugendring Heidelberg

Zeitgenössischer Tanz für alle – vor Ort und zum Mitmachen, das war das Ziel der Tanzszene Baden-Württemberg bei der Ausschreibung ihrer Tanzprojekte, die sie dank der Förderung durch den Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg und der Lechler Stiftung für Jugendeinrichtungen anbieten konnten.

Der Jugendtreff Kirchheim hatte sich in Kooperation mit dem Stadtjugendring Heidelberg dafür beworben und so konnte das Stück Knock! Knock! nach Heidelberg geholt werden. Die Choreographie stammt von Eric Trottier, der als Tänzer und Choreograf international mit vielen berühmten Compagnien gearbeitet hat, bevor er 2011 in Mannheim sein Ensemble La Trottier Dance Collective gründete, mit dem er 2015 den Stuttgarter Theaterpreis gewann. Umgesetzt wurde es von den professionellen Tänzern Michelle Cheung und Jonas Frey.

Inhalt des Stückes ist folgender: Eine Tür ist das zentrale Bühnenelement. Sie wird immer wieder dafür genutzt, um die Tänzer dahinter optisch zu einer Person zu vereinen und um sie in neue Spielszenen eintreten zu lassen. Agieren die beiden Tänzer vor der Tür zunächst nur getrennt voneinander, kommen sie sich mehr und mehr näher, tanzen schließlich im Gleichklang und verschmelzen am Ende zu einem Körper.

 

Im Anschluss an die Vorführung konnte das Publikum unter Anleitung der Künstler die Bewegungen nachspüren und selber ausprobieren, wie Bewegungen im zeitgenössischen Tanz entstehen und in einer Choreographie umgesetzt werden können. Während es zunächst nur darum ging, sich von den eigenen Händen durch den Raum führen zu lassen, wurden nach und nach Elemente aus unterschiedlichen HipHop-Tanzstilen mit eingebaut: Waving (weiche, den Köper durchfließende Bewegungen), Tutting (abstrakte, mechanisch dargestellte Tanz-Bewegungen, bei den mit den Händen und Armen geometrische Figuren gebildet werden) und Popping (starre, isolierte und kontrollierte Bewegungen). Während zunächst jeder für sich tanzte, kam es dann auch zur Interaktion miteinander.

Bei der abschließenden Tanzparty konnte jeder zeigen, welchen Style er tanzt. Eine Gelegenheit, die ausgiebig genutzt wurde, da sich unter den Teilnehmer/innen auch viele tanzerfahrene Jugendliche und junge Erwachsene befanden. 

Die Feedbacks waren sehr positiv. Viele konnten Anregungen für neue Choreographien und Trainingselemente mitnehmen und bei denjenigen, die bisher noch wenig Kontakt mit zeitgenössischem Tanz hatten, hat der Workshop Lust auf mehr gemacht.

Auch die Feedbacks der Künstler und der Vertreterin der Tanzszene Baden-Württemberg fielen sehr positiv aus. Alle fühlten sich sehr gut unterstützt und betreut und das Haus am Harbigweg wurde von allen als tolle Location empfunden, die Lust auf weitere gemeinsame Projekte macht.
Text und Bilder: Sigrid Laber (Jugendtreff Kirchheim)